Mit mentaler Fitness in die neue Saison - Psychotherapeut Josef Spiegl im Q&A!
In der neuen Saison wollen die Bulls nicht nur auf sportlicher Ebene Erfolge feiern, sondern auch einen Fokus auf die mentale Gesundheit des gesamten Teams legen. Dafür ist jetzt Psychotherapeut und Mentalcoach Mag. Josef Spiegl mit an Bord und wird sich um die psychische Fitness der Mannschaft kümmern.
Stell dich bitte kurz vor - wer bist du und was machst du?
Ich lebe mit meiner Familie in Tirol, liebe meine Arbeit als Psychotherapeut und Mental Trainer, bin im Vorstand des Zweitliga-Clubs Pirlo Kufstein Towers tätig und freue mich bei den BULLS meine beruflichen und fachlichen Kenntnisse einbringen zu dürfen.
Wie wird deine Arbeit bei den Bulls aussehen?
Der Hauptfokus meiner Arbeit mit den BULLS liegt darauf, den Spielern und dem Staff eine direkte Anlaufstation für die Bereiche
- Mentale Gesundheit und
- Sportpsychologisches Training
zu bieten. Voraussetzung dafür sind eine schnelle Möglichkeit zur Kontaktaufnahme und zeitnahe Termine für die individuellen Einheiten, die online stattfinden.
Die zweite Säule der Betreuung stellen regelmäßige Workshops mit dem gesamten Team in Präsenz dar.
Wie gelingt es Profisport und sensible Themen (z.B. Ängste, Depressionen) zu vereinen?
Die Häufigkeit psychischer Erkrankungen bei Profisportler*innen tritt so gut wie ident im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung auf - in machen Sportarten sogar häufiger. Offenheit, Sachlichkeit und Lösungsorientierung müssen in der Gesellschaft breiter ankommen um Betroffene z.Bsp. von Scham, Angst vor Ablehnung des sozialen Umfeldes und Angst vor beruflichen Konsequenzen entlasten zu können. Ich finde schon, dass in den letzten Jahren zunehmend vor allem prominente & betroffene Sportler*innen dahingehend zwar ein Bewusstsein in der Gesellschaft angestoßen haben, aber sich die breite und andauernde Akzeptanz dafür noch nicht festgesetzt hat.
Zwei Jahre Pandemie, eine schwierige Saison, keine leichte Zeit - hätte es dich schon früher gebraucht?
In den letzten zwei, drei Jahren wäre es für mich rückblickend gesehen aus Zeitgründen nicht möglich gewesen diese Form der Zusammenarbeit mit den BULLS und die nötige Unterstützung anbieten zu können. Jetzt – ist der Zeitpunkt genau richtig.
Grundsätzlich denke ich, dass es für das Team und die einzelnen Spieler hilfreich gewesen wäre, wenn es in dieser Zeit eine Zusammenarbeit mit einer Kollegin bzw. einem Kollegen gegeben hätte, da besonders die Pandemie für eine Verschärfung bei psychischen Erkrankungen und Belastungen gesorgt hat.
Was erwartest du dir von deiner ersten Saison bei den Bulls & der gemeinsamen Zeit?
Freude an spannenden Herausforderungen mit dem Team, kooperatives Hinarbeiten auf ein Ziel, viele interessante Gespräche und natürlich Mitfiebern bei den Matches.